Unsere Igelstation

Hilfsbedürftige Igel finden in unserer Igelstation vorübergehend ein Zuhause.

In der Igelstation versorgen wir verletzte und kranke Igel. Wenn sie aufgepäppelt und wieder gesund sind, können sie ausgewildert werden.

Kleine Igelkunde

 

Im Frühling ist es wieder soweit und die Igel erwachen aus ihrem Winterschlaf. Damit jeder Igel einen guten Start in die Freiheit hat, sind folgende Aspekte zu bedenken:


1. Gewicht
Wenn der Igel aus dem Winterschlaf erwacht, hat er stark abgenommen. Seine Reserven sind restlos verbraucht. Der Igel ist daher erst auf das Gewicht aufzufüttern, das er vor dem Winterschlaf hatte, also wenigstens 600 g, bevor er ausgesetzt werden kann. Die Phase dauert ca. 2- 3 Wochen, nachdem der Igel aufgewacht ist. 

2. Ort
Grundsätzlich sind die Igel dorthin zu bringen, wo man sie gefunden hat. Erwachsene Tiere und Jung Igel mit einem Fundgewicht von mehr als 250 g sollten grundsätzlich an den ursprünglichen Fundort zurückgebracht werden. Igel haben ein ausgezeichnetes Ortsgedächtnis! Sie kennen Durchschlüpfe durch Zäune, Umwege zur Überwindung von Mauern und steilen Böschungen, besonders nahrungsreiche Plätze wie Komposthaufen oder bestimmte Gartenbeete. Nicht am Fundort ausgewilderte Tiere müssen sich neu orientieren und sind daher in der ersten Zeit stärker gefährdet. Droht dem Igel am Fundort unmittelbare Gefahr für Leib und Leben - etwa durch Baumaßnahmen oder eine auch nachts stark befahrene Straße - so wird man das Tier nicht wieder dorthin bringen. Dann muss ein neuer Lebensraum gesucht werden. 

Aufgenommene und aufgezogene Igelbabys haben noch keine Natur kennen gelernt. Sie sind daher zunächst in einem Freigehege, an die Natur zu gewöhnen, insbesondere an das natürliche Futter. Es ist sinnvoll, zum einen Käfer, Würmer etc. anzubieten und zum anderen zusätzlich mit dem bisherigen Futter zu füttern, damit sich die Kleinen umstellen können.

Der ideale Aussetzplatz sind verwilderte Grundstücke, zumindest aber Gärten, die im biologisch-ökologischen Sinne bearbeitet werden. Aber auch Laubenkolonien kommen in Frage, wenn die Gärten nicht steril aufgeräumt sind. Im Auswilderungsgelände sollten Deckung und Nahrung vorhanden sein; dazu kommt etwa der mit Sträuchern untersetzte Rand eines jüngeren Laubwaldes mit angrenzenden Wiesen und Weiden infrage. Von Vorteil ist ein Bach in der Nähe, ferner Bauernhöfe mit alten Schuppen, Obstbäumen und wilden Gärten. Auch durchgrünte Siedlungsrandbereiche mit durchlässigen Zäunen, naturnahen Gärten und älterem Busch- und Baumbestand bieten sich an. 

3. Zeit
Einen festen Zeitpunkt gibt es nicht. Man sollte jedoch bemüht sein, die Igel frühzeitig wieder in die Freiheit zu entlassen. Wenn die Temperaturen mild sind und auch ausreichend natürliche Nahrung vorhanden ist, können die Igel, soweit sie das ausreichende Gewicht haben, durchaus Ende April ausgesetzt werden. 

4. Aussetzverbot
Igel sollten grundsätzlich nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen ausgesetzt werden. Auch nicht in Gegenden, in denen Gebrauch von Giften aller Art, wie Rattengift, Schneckenkorn, etc. gemacht wird. Im Wald, in trockener Heidelandschaft oder großflächigen Feldern, die landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, findet der Igel keine Nahrung. 

5. Wie wird ausgewildert? 
Der Igel wird mit seinem Schlafhaus möglichst in der Dämmerung an einem trockenen versteckten Platz gestellt. Sinnvoll ist noch Futter und Wasser hinzustellen. Das Schlafhäuschen bleibt so einige Tage stehen, bis sich der Igel orientiert hat und vollständig in die Freiheit zieht.


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